NOBRIMA Norbert Bruns Informationen, Meinungen, Aspekte
Digitaler Euro – Bargeldabschaffung (Teil 1) Seit mehreren Jahren arbeiten die Zentralbanken weltweit mit Hochdruck an der Einführung von digitalen Währungen. Neben dem Bargeld aus Scheinen und Münzen soll es zukünftig auch eine digitale Währung in Europa gben. Es wird sich zeigen, ob unser Bargeld ganz abgeschafft wird und wir zum Bezahlen unserer Rechnungen ausschließlich fiktiven digitalen Geld zur Verfügung haben. Warum und ob wir so etwas brauchen und welche Gefahren hierbei entstehen können, soll in dieser Artikelserie „Digitaler Euro - Bargeldabschaffung“ behandelt werden.. Leitzins Geld wird weltweit von den Zentralbanken der Ländern in der jeweiligen Landeswährung ausgegeben. Im Euroraum der Europäischen Union ist es die Währung Euro. Die Geldmenge kann die Zentralbank je nach Bedarf erhöhen oder auch wieder reduzieren. Das heißt, sie erzeugt Geld, wenn es der Markt benötigt und nimmt es wieder aus dem Kreislauf, wenn es notwendig ist. Das meiste davon ist sogenanntes Buchgeld. Das heißt es besteht nur als Buchungsposten auf dem Konto. Eine der Hauptaufgaben einer Zentralbank ist es, für die Geldwertstabilität zu sorgen und die Inflation auf ein niedriges Niveau zu halten. Um dieses zu erreichen und die Geldmenge zu regulieren, gibt es ein bedeutendes Steuerungsinstrument, nämlich die Leitzinsen. Wenn die Hausbank einer Privatperson oder einem Unternehmen einen Kredit gibt, dann leiht sie sich in den meisten Fällen das benötigte Geld von der Zentralbank. Werden die Leitzinsen von der Zentralbank erhöht, so erhöhen sich auch die Kreditkonditionen der Banken und die Kredite werden teurer. Es wird somit unattraktiver, einen Kredit aufzunehmen. Der Konsum wird rückläufig und die Geschäfte können Preissteigerungen nicht mehr so gut durchsetzen; die Inflation sinkt. Sollten jedoch die Zinsen stark steigen und als Folge davon, die Konjunktur rückläufig sein, dann sollten die Zentralbanken mit Senkung der Leitzinsen reagieren, bis die Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt. Das funktioniert, sofern die Zentralbank entsprechend reagiert. Vor ein paar Jahren hatten wir in Europa Hochkonjunktur und die Unternehmen konnten problemlos Preissteigerungen durchsetzen. Die Inflation stieg über Monate um mehr als 5% an. Die Reaktion der Zentralbankchefin Christine Lagarde war lediglich, dass die Zentralbank nicht reagieren müsse, denn es sei nur vorübergehend. Die Folgen können wir Verbraucher heute noch spüren. Die Preise für Energie und Lebensmittel stiegen zum Teil um mehr als 30% an. Aber nicht nur die hohe Geldmenge und die niedrigen Zinsen alleine waren der Grund für diese ungewöhnliche hohen Preissteigerungen. Auch die Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges an die Ukraine führten dazu, dass die Energiepreise stark anstiegen und insbesondere den deutschen Bürger extrem hart trafen. Ob die träge und späte Reaktion der Europäischen Zentralbank nur dumme Ignoranz war, oder vielleicht ein anderes tieferes System dahinter steckt, untersuchen wir in den nächsten Artikeln.